#einfachWAO22 – wir waren dabei!
Bezirksposaunendienst Ludwigsburg/Ditzingen beim Wettbewerb für Auswahlorchester
Musik zum Lob Gottes und Wettbewerbsspiel – passt das zusammen? Eine Frage, die sich vermutlich nicht wenige Posaunenchorbläser stellen.
Wir finden: ja, auch das kann zusammenpassen und haben uns daher auf ein für uns völlig neues Abenteuer eingelassen und am 7. Wettbewerb für Auswahlorchester des Bundesmusikverbands BMCO teilgenommen. Dort traten am 12. November in Trossingen 19 Ensembles aus ganz Deutschland an, um sich in verschiedenen Kategorien zu messen und der Bewertung fachkundiger Jurys zu stellen.
Mit dem Pflichtstück „Fanfare for Peace“ von Stefan Mey traten wir in der recht neu geschaffenen Kategorie „Posaunenchöre“ in der Martin-Luther-Kirche gegen das Oberhessische Bläserensemble OBE an. Als Selbstwahlstücke ließen wir neben „Switching Music“ (Matthias Nagel) und „Oregon“ (Jacob de Haan) die Choralfantasie zu „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Christian Sprenger sowie eine eigene zwölfstimmige Bearbeitung von Giuseppe Verdis Ouvertüre zur Oper „Nabucco“ erklingen. So konnten wir sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads einen aussagekräftigen Bogen über unser Repertoire und unsere Aufgabe als Bezirksposaunendienst in der Posaunenchorarbeit spannen.
Nach kurzem Einspielen und klanglichem Kennenlernen in der unbekannten Kirche ging das kleine Abenteuer, auf das wir die Wochen zuvor hingearbeitet hatten, dann auch vor einigen interessierten Konzertbesuchern und vor allem der vierköpfigen Jury los. Mit den bayerischen Landesposaunenwarten Kerstin Dikhoff und Dieter Wendel, sowie dem Hannoverschen Landesposaunenwart Moritz Schilling und dem aus seiner Zeit in der ejw-Posaunenarbeit bestens bekannten Lars Gaupp war diese hochkarätig und mit echten Posaunenchorkennern besetzt. Dennoch gelang uns von Beginn an ein äußerst konzentrierter und für uns selbst überraschend entspannter Auftritt, bei dem wir unsere einstudierten Stücke in Bestfassung vortragen konnten. Entsprechend waren wir anschließend von dem durchweg positiven Feedback der Juroren überwältigt.
Eigentlich eher in der Rolle als Außenseiter gegen das OBE angereist, konnten wir uns dann am Abend bei der festlichen Preisverleihung im Trossinger Ernst-Hohner-Konzerthaus sogar auch noch über den ersten Platz in unserer Wettbewerbskategorie freuen.
Jedoch unabhängig vom Ergebnis empfanden wir alle unsere Teilnahme am Wettbewerb in erster Linie als ein tolles und eindrückliches Erlebnis, bei dem wir gemeinsam erfahren und erarbeiten konnten, welches Potential in unserem Chor steckt. Der eigentliche Gewinn liegt wohl zum einen in der vorausgehenden intensiven und konzentrierten Probenarbeit, die uns als menschliches und musizierendes „Ensemble“ noch mehr zusammengeschweißt hat. Zum anderen werden uns die bestärkende Rückmeldung der Juroren sowie das von ihnen aufgezeigte weitere Entwicklungspotential nun zusätzlich als Motivation für unsere Arbeit dienen.
Mit diesen positiven Erfahrungen möchten wir daher auch euch dazu ermutigen, einfach mal das Wagnis einzugehen und mit eurem Chor an solch einem Wettbewerb teilzunehmen. Mit dem Wettbewerb für Auswahlorchester (WAO) sowie dem Deutschen Orchesterwettbewerb (DOW) gibt es sowohl für chorübergreifende Ensembles auf Bezirks- oder Landesebene als auch für die örtlichen Posaunenchöre jeweils im vierjährigen Turnus eine Möglichkeit dazu. Macht mit und lasst den Wettbewerb mit noch mehr Teilnehmerchören zu einer bereichernden Begegnung werden! Nicht zuletzt können wir als Posaunenchöre so auch auf dieser Bühne verstärkt Präsenz zeigen und unsere Musik zum Lob Gottes erklingen lassen. Spätestens dann lässt sich die Eingangsfrage wohl eindeutig mit einem „Ja“ beantworten.
Selim Hauschild / Fotos: Martin Robold